Erst wenn wir die dringende Wichtigkeit des Nichtstun erfahren, bemerken wir, was wir wirklich tun.
Können sie sich noch daran erinnern, wann sie das letzte mal nichts getan haben? Also wirklich nichts. Nicht ferngesehen, nicht telefoniert, keine Mails gecheckt, weder mit ihrem Partner gesprochen oder an ihrer Karriere gearbeitet.
Wenn ich vom Nichtstun spreche, meine ich nur da zu sitzen aus dem Fenster zu schauen ohne wirklich zu sehen. Müßiggang.
Doch dieser Müßiggang ist in unserer heutigen Zeit fast verpönt. Nicht aktiv zu sein ist eine Schande und macht uns zum nutzlosen Faulenzer, der keinen ersichtlichen Beitrag zu leisten scheint.
Genau dieser Gedanke bringt uns jedoch, sehr oft in eine Scheinaktivität. Nichts zu tun sind wir gewohnt und das völlige „sein lassen“ geht uns gegen den Strich.
Karl Brunner ein Meditationslehrer bringt das Paradoxon folgendermaßen auf den Punkt: „Es sein zu lassen, etwas zu tun, kann nicht getan werden.“
Eigentlich müsste ja nichts zu tun sehr einfach sein, doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Nichtstun kostet uns Überwindung. Ein Großteil der Menschen fühlt sich schuldig, wenn sie sich nicht irgendwie mit irgendetwas beschäftigen und empfindet die Zeit des Nichtstuns als verlorene Zeit.
Wir sollten jedoch lernen, diese Zeit als gewonnene Zeit wahrzunehmen, denn genau in diesen Phasen des Nichtstuns lassen wir Druck ab und unser Geist tankt neue Energie.
Pausen sind NICHT nichts mahnen Zeitforscher. Pausen und Müßiggang sind Gelegenheiten für wichtige Erfahrungen. Absolute Ruhephasen verbinden uns wieder mit uns selbst und zeigen uns wer wir wirklich sind. Nichtstun bring uns zurück zu unseren eigentlichen Lebenszielen, lässt uns die Vergangenheit reflektieren und die Zukunft visualisieren. Befinden wir uns ständiger Geschäftigkeit besteht die Gefahr sein eigenes Wachstum und seine eigene Weiterentwicklung zu vergessen. Wir sind dann nur im Tun und können keine Visionen für uns selbst entwickeln.
Nichtstun bringt einen schneller Vorwärts
Warum? Biologen haben herausgefunden, dass sich beim Nichtstun unsere Gehirnwellen verlangsamen, aber gleichzeitig die Gehirnaktivität steigt. Dadurch reduzieren wir Stress und es entsteht eine geistige Klarheit.
Ein großer Vorteil davon ist, dass zum Beispiel unsere Entscheidungsfreudigkeit drastisch ansteigt und wir zu einem besseren Selbstbewusstsein gelangen.
Was uns noch bewusst sein sollte: Ein straff strukturierter Tagesablauf wird niemals Raum für wirkliche Kreativität lassen. Ideen entstehen in der Leere. Die ständige Reizüberflutung macht uns blind für das wesentliche und das wirklich Wichtige. Um schöpferisch zu sein, brauchen wir Zeiten, in denen wir nichts leisten müssen.
Wenn wir eine Firma führen und unsere Mitarbeiter nur nach deren sichtbarer Aktivität beurteilen und bewerten, begehen wir einen großen Fehler. Sehr oft sind es die Tagträumer die plötzlich mit innovativen Ideen einen extrem wertvollen Beitrag leisten. Firmen in denen Raum und Zeit für Ruhe angeboten wird, sind fast immer innovativer und produktiver. Leistung wird dort nicht nur nach Zeit bewertet sondern andere Kriterien, wie eben Kreativität rücken in den Vordergrund und liefern die Firmeninterne positive Energie.
Die Zeit der Ruhe ist genau so wichtig wie die Zeit der Aktivität. Vielleicht es gelingt es Ihnen in Zukunft eine gute Balance zu finden. Eines ist jedenfalls sicher, Wenn sie sich auf das Abenteuer „Nichtstun“ einlassen, werden Sie eine neue Welt voller Überraschungen kennen lernen.
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